Gibt es Bären in der Schweiz?

Der Bär gilt als imposantes Wildtier und war einst fester Bestandteil der Schweizer Alpenwelt. Doch wie sieht es heute aus – gibt es Bären in der Schweiz?

Historischer Rückblick

Früher waren Braunbären in den Alpen weit verbreitet. In der Schweiz wurden sie jedoch im 19. Jahrhundert durch Jagd und Lebensraumverlust ausgerottet. Der letzte offiziell nachgewiesene Bär wurde 1904 im Kanton Graubünden erlegt. Damit galt die Schweiz über viele Jahrzehnte hinweg als „bärenfrei“.

Rückkehr der Braunbären

Seit einigen Jahren wandern einzelne Braunbären wieder in die Schweiz ein – meist aus Norditalien (Trentino), wo es eine stabile Population gibt.

  • 2005: Erstmals seit über 100 Jahren wurde wieder ein wilder Bär in Graubünden gesichtet.
  • Seither: Immer wieder streifen einzelne Tiere über die Grenze, vor allem im Engadin.

Aktuelle Situation

  • Es gibt keine feste Bärenpopulation in der Schweiz.
  • Einzelne Tiere ziehen durch, bleiben aber meist nicht dauerhaft.
  • Die meisten Sichtungen gibt es in den Bündner Alpen.

Herausforderungen für Mensch und Tier

  • Konfliktpotenzial: Bären sind zwar scheu, können aber Schäden an Bienenstöcken oder Nutztieren verursachen.
  • Sicherheit: Begegnungen sind selten, dennoch informieren Behörden regelmäßig über richtiges Verhalten.
  • Schutz: Bären sind streng geschützt – Abschüsse sind nur in absoluten Ausnahmefällen erlaubt, etwa wenn Tiere eine Gefahr darstellen.

Symbolische Bedeutung

Der Bär hat in der Schweiz eine große kulturelle Bedeutung: Er ist das Wappentier von Bern und ziert bis heute das Stadtwappen. In Bern gibt es zudem den bekannten BärenPark, in dem Braunbären in naturnahen Gehegen leben.

Fazit

Ja, es gibt Bären in der Schweiz – aber nur vereinzelt und ohne feste Population. Die Rückkehr einzelner Tiere zeigt jedoch, dass eine dauerhafte Ansiedlung in Zukunft nicht ausgeschlossen ist. Damit bleibt der Bär ein faszinierendes Wildtier, das symbolisch tief mit der Schweiz verbunden ist und zugleich für spannende Diskussionen zwischen Naturschutz und Landwirtschaft sorgt.