Der Schweizer Arbeitsmarkt befindet sich im Wandel. Digitalisierung, Fachkräftemangel und sich verändernde Berufsbilder führen dazu, dass immer mehr Unternehmen über den Tellerrand hinausblicken – und dabei auf eine besondere Gruppe setzen: Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger. Doch wie gefragt sind sie wirklich in der Schweiz? Und in welchen Branchen bieten sich Chancen?
Was versteht man unter Quereinsteigern?
Als Quereinsteiger gelten Personen, die ohne klassische Ausbildung oder Studium in einem bestimmten Bereich tätig werden. Oft bringen sie Berufserfahrung aus einer anderen Branche mit – und damit frischen Wind, neue Perspektiven und Soft Skills, die zunehmend geschätzt werden.
Wachsende Nachfrage – vor allem in bestimmten Branchen
In vielen Bereichen der Schweizer Wirtschaft sind Quereinsteiger heute explizit willkommen, etwa:
- Bildung: Der Lehrberuf steht besonders im Fokus. Wegen Lehrpersonenmangel öffnen viele Kantone die Türen für Quereinsteiger – oft über berufsbegleitende Weiterbildungen oder spezifische Programme.
- Pflege und Betreuung: Auch hier herrscht ein akuter Fachkräftemangel. Personen mit sozialen Kompetenzen und Bereitschaft zur Weiterbildung haben gute Chancen.
- IT & Technik: Die Tech-Branche ist dynamisch, projektorientiert und stark auf Problemlösung fokussiert – ideale Bedingungen für motivierte Quereinsteiger mit technischem Verständnis.
- Verkauf und Kundenservice: Erfahrung im Umgang mit Menschen, Sprachkenntnisse und Flexibilität zählen oft mehr als ein einschlägiger Berufsabschluss.
Was macht Quereinsteiger attraktiv?
Unternehmen schätzen Quereinsteiger zunehmend, weil sie:
- frische Denkweisen mitbringen
- anpassungsfähig und lernbereit sind
- bereits Berufserfahrung und Reife mitbringen
- oft eine hohe Motivation zeigen, sich neu zu orientieren
Vor allem in einem von Fachkräftemangel geprägten Umfeld sind diese Qualitäten Gold wert.
Herausforderungen für Quereinsteiger
Trotz der Chancen ist der Einstieg nicht immer einfach:
- Anerkennung von Abschlüssen oder Berufserfahrung aus dem Ausland kann kompliziert sein.
- Viele Berufe sind in der Schweiz reglementiert und erfordern spezifische Ausbildungen.
- Weiterbildungen und Umschulungen sind oft notwendig – und zeit- oder kostenintensiv.
- Ein Karrierewechsel kann auch mit einem temporären Einkommensrückgang verbunden sein.
Fazit
Ja, Quereinsteiger sind in der Schweiz gefragt – besonders dort, wo Fachkräfte fehlen oder wo soziale und digitale Kompetenzen wichtiger werden als klassische Ausbildungswege. Wer bereit ist, sich weiterzubilden, neue Herausforderungen anzunehmen und seine Stärken gezielt einzusetzen, hat gute Chancen auf dem Schweizer Arbeitsmarkt. Der Mut zum Wechsel wird zunehmend belohnt – von Arbeitgebern, die Offenheit und Vielfalt als Bereicherung erkennen.