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Vom Räbeliechtli bis Black Friday: Wenn Tradition und Konsum sich begegnen

Wenn die Tage kürzer werden und die ersten Nebel durch die Gassen ziehen, beginnt in vielen Schweizer Regionen eine ganz besondere Zeit. Die Kinder schnitzen Räben, stecken Kerzen hinein und ziehen singend durch die dunklen Straßen.

Das Räbeliechtli-Fest ist nicht nur irgendein alter Brauch – es ist auch heute noch ein sichtbarer Ausdruck für gelebte Gemeinschaft, lokale Identität und die Freude am einfachen Tun.

 

 

Bräuche als Kontrast zur Reizüberflutung im Alltag

 

Seinen Ursprung hat dieser Brauch im Zürcher Oberland, wo er bereits im 19. Jahrhundert dokumentiert wurde. Inzwischen ist er auch in anderen Regionen wie dem Aargau, Teilen Basels und im Thurgau fest verankert. Schulen, Kindergärten und Gemeinden organisieren die Umzüge gemeinsam mit den Familien.

Das Resultat sind Abende, die einen tollen Kontrast zu der digitalen Reizüberflutung bilden – entschleunigt, handgemacht und sinnstiftend.

 

Traditionen treffen auf Kommerz

 

Gleichzeitig zeigt sich im selben Monat ein wachsendes wirtschaftliches Phänomen: Der Black Friday. Was in den USA einst als Brückentag nach Thanksgiving begann, ist längst auch in der Schweiz zu einem kommerziell äußerst relevanten Aktionstag geworden. Laut einer Studie der ZHAW lagen die erzielten Umsätze in der Schweiz 2023 bei rund 400 Millionen Franken.

Verbraucher:innen, die bewusst einkaufen, nutzen dabei zunehmend grenznahe Optionen. Gerade im Raum Bodensee haben sich einige Anbieter etabliert, die überzeugende logistische Vorteile bieten.

Viele Schweizer bestellen somit zum Beispiel gezielt über Ihre günstigste Lieferadresse Konstanz, Deutschland – Lieferpoint, um Zollgebühren zu sparen und von dem erweiterten Angebot im EU-Raum zu profitieren. Dadurch zeigt sich der grenznahe Onlinehandel wesentlich effizienter.

 

Traditionelle Bräuche bleiben stabil

 

Bei der Rückbesinnung auf traditionelle Rituale handelt es sich um keinen nostalgischen Reflex, sondern um Ausdruck eines Bedürfnisses nach Stabilität in einer schnelllebigen Welt. Bräuche wie das Räbeliechtli, der Besuch des Samichlaus oder auch nur das Öffnen von Adventsfenstern schaffen Orientierung – gerade für die Kleinen.

In vielen Gemeinden werden diese Traditionen deshalb aktiv gepflegt. Es gibt zahlreiche lokale Vereine, die Räben zur Verfügung stellen, Laternenbau-Workshops in Quartiertreffs und Liedblätter, die jedes Jahr neu verteilt werden. Dies stärkt nicht nur den sozialen Zusammenhalt, sondern ermöglicht auch die Teilhabe über jegliche Alters- und Herkunftsgrenzen hinweg.

Neuartige Rabattaktionen wie der Black Friday wirken dagegen punktuell. Sie befriedigen kurzfristige Konsumbedürfnisse, setzen aber kaum nachhaltige Impulse. Der bewusste Umgang mit beiden Welten – der kulturellen und der kommerziellen – erfordert daher ein bewusstes Gespür für Kontext und Timing.

 

Schwarz, leuchtend oder beides?

 

Viele Familien bewegen sich heute dennoch äußerst souverän zwischen beiden Polen. Sie nehmen an Umzügen teil, organisieren Backnachmittage und schaffen damit bewusste Familienrituale – parallel dazu kaufen sie dennoch gerne gezielt über die digitalen Kanäle ein. Die beiden Ebenen schließen sich also nicht aus. Sie berühren sich, aber verdrängen einander nicht.

Laut Stiftung Pro Juventute nehmen Kinder Rituale wie den Räbeliechtli-Umzug im Übrigen nicht als „Altlasten“ wahr, sondern als bereichernde Erlebnisse, die ihnen emotionale Sicherheit vermitteln. Die emotionale Komponente macht den grossen Unterschied: Sie lässt die kulturelle Praxis lebendig bleiben, selbst in einem Umfeld, das stark von dem modernen Werbedruck geprägt ist.

 

Balance zwischen Bedeutung und Bedürfnis

 

Die Gleichzeitigkeit von Brauchtum und Konsum prägt das Lebensgefühl im November in der Schweiz in hohem Maße. Werden die Rituale aktiv gelebt, lassen sich bewusste Kontrapunkte zur Reizdichte des modernen Alltags setzen. Diejenigen, die gezielt einkaufen, optimieren ihre Abläufe – auch das lässt sich als Ausdruck von Selbstbestimmung werten. Dazu passend: Was lieben Menschen an der Schweiz

Tradition und Konsum müssen sich damit keinesfalls ausschließen. Beide Felder spiegeln schließlich wichtige gesellschaftliche Entwicklungen wider. Entscheidend ist lediglich, wie bewusst mit ihnen umgegangen wird – dann kann ein Gleichgewicht entstehen, das auch zukünftigen Generationen Orientierung bietet.