Frau Outdoor Rauchen E-Zigarette Wie funktioniert die neue Form des Rauchens

E-Zigarette: Wie funktioniert die neue Form des Rauchens?

Immer mehr Ex-Raucher haben den Absprung durch die E-Zigarette geschafft. Sie werden dadurch zum Dampfer und gleichzeitig zum ehemaligen Raucher. Die kleinen Geräte sind auf Schweizer Straßen häufig zu sehen, noch häufiger aber zu riechen. Erdbeere, Vanille, Tabak oder sogar exotische Aromen wie Mango-Ananas wabern in Form von dichtem Dampf um den Kopf eines Vapers.

Lange Zeit galt das in der Schweiz als problemlos, erst mit dem letzten Bundesgesetz wurde der Schutz vor Passivrauchen auch auf die E-Zigarette ausgedehnt. Aber wie funktioniert das System überhaupt?

Hinweis: Bei diesem Beitrag handelt es sich nicht um eine fachmedizinische Beratung. Wir können Ihnen keine Heilversprechen vermitteln. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen Ihren Arzt! Beachten Sie, dass Rauchen auch süchtig machen kann.

 

 

Verschiedene Arten von E-Zigaretten im Check

 

Obwohl E-Zigarette als Überbegriff funktioniert, stecken dahinter unterschiedliche Varianten der Technik. Das grundlegende System ist immer gleich – eine Flüssigkeit (Liquid) wird erhitzt und verdampft, nicht verbrannt. Aber wie das funktioniert bzw. wie aufwändig das Handling ist, hängt vom Gerät ab.

 

Akkuträger mit Verdampfer:

 

Das ist das klassische Modell für fortgeschrittene Vaper. Es besteht aus einem Tank mit Verdampfer-Kopf und einem Akkuträger. Die Heizspirale im Verdampfer erhitzt das eingefüllte Liquid und verdampft es. Einstellungen wie Wattzahl und Luftzufuhr werden manuell gesteuert. Ein System, das vor allem für erfahrene Vaper spannend ist.

 

Podysteme für Einsteiger und Profis:

 

Das Podystem ist einfacher in der Handhabung, obwohl es ähnlich funktioniert. Ein vorbefüllter Pod wird auf den Akkuträger gesteckt und das Gerät ist direkt einsatzbereit. Der Akku ist integriert, kann aber aufgeladen werden. Das ist der große Vorteil im Vergleich zum Einwegmodell, lästiges Liquid-Nachfüllen entfällt durch die befüllten Pods trotzdem.

 

Einweg E-Zigaretten sind in der Kritik:

 

In vielen Ländern sind Einwegmodelle verboten, die Schweiz gehört nicht dazu. Dort steht vor allem der Jugendschutz im Fokus. Das System ist bei Einweg-E-Zigaretten besonders simpel, daher werden die Produkte häufig verkauft. Jedes Modell ist vorbefüllt und funktioniert zwischen 500 und 600 Züge lang. Danach wird das komplette Gerät entsorgt, was aus ökologischer Sicht kritisiert wird. Für unterwegs sind die Geräte trotzdem praktisch.

 

Erhitzung vs. Verbrennung – der Unterschied zur Tabakzigarette

 

In der Schweiz wächst das Interesse an E-Zigaretten immer stärker, vor allem ehemalige Raucher steigen auf Rauchen ohne Verbrennung um. Das ist der entscheidende Unterschied zwischen klassischen Zigaretten und E-Zigaretten. Liquids werden erhitzt und anschließend verdampft. Es braucht weder Tabak noch Feuer noch Glut und damit entstehen keine Verbrennungsprodukte wie Teer und Kohlenmonoxid.

Einige Raucher berichten, dass sie mit der E-Zigarette besser von der Zigarette wegkommen konnten als mit Ersatzprodukten wie Nikotinpflastern. Grund hierfür scheint die haptische Handhabung zu sein. Die E-Zigarette ermöglicht es Rauchern, ihre Riten und Gewohnheiten beizubehalten, ohne dabei wirklich zur Kippe zu greifen. Oft ist das Hauptziel irgendwann beides loszuwerden, die E-Zigarette ist folglich nur ein Zwischenschritt.

 

Mit und ohne Nikotin möglich

 

Das verdampfte Liquid wird aus Propylenglykol, Glycerin und Aroma hergestellt. Option kommt dann noch flüssiges Nikotin dazu. Der Nikotingehalt ist anpassbar, von 0 bis hochdosiert ist alles dabei. Für Umsteiger ist anfangs oft ein Liquid mit Nikotin sinnvoll, das dann schrittweise reduziert wird.

So bleibt das gewohnte Handling immer noch vorhanden, der Nikotinentzug funktioniert schleichend. Nikotinfreies Dampfen ist dann der erste Schritt in Richtung vollständiger Abstinenz. Lesetipp: Schweizer Kantone kurz zusammengefasst

 

Umgang mit E-Zigaretten in der Schweiz 2024 angepasst

 

Lange wurden E-Zigaretten in der Schweiz über das Lebensmittelgesetz reguliert. Seit dem 1. Oktober 2024 ist das anders. Das Tabakproduktegesetz reguliert künftig den Verkauf und Vertrieb von E-Zigaretten. Es fallen nicht nur neue Steuern an, sondern auch neue Beschränkungen und Vorschriften. Die wichtigsten Neuerungen waren:

  • Podsysteme und Einweg-Vapes wurden auf maximal zwei Milliliter Liquid beschränkt.
  • Auf nikotinhaltige Pods und Liquids fällt eine Steuer von CHF 0.20/ml Liquid an.
  • Auf Einwegprodukte fällt eine Steuer von CHF 1.00/ml Liquid an (auch ohne Nikotin).
  • In On- und Offlineshops darf nur noch an volljährige Personen verkauft werden.

Die neue Gesetzgebung wird von vielen Vapern kritisiert. Insbesondere die Beschränkung auf zwei Milliliter Inhalt pro Pod/Einweg-E-Zigarette gilt aus ökologischer Sicht als kritisch. Dabei hat die Schweiz keinen Sonderweg eingeschlagen. In Deutschland beispielsweise gilt diese Begrenzung schon lange und das System funktioniert.

 

Weiterführende Literatur

 

Zahlen & Fakten: Tabak – Bundesamt für Gesundheit BAG

Zigaretten & Co – Konsum